Bushs Mountainbike-Musik
Der mchtigste iPod der Welt ist nur schwach bestckt.
Auch der wahrscheinlich mchtigste Mann der Welt kann sich aktuellen Trends nicht verschlieen. Wenn US-Prsident George W. Bush in seiner Freizeit auf Mountainbike-Tour geht, ist das derzeit wohl populrste Multimedia-Spielzeug immer dabei: ein iPod.
Geschenk der Bush-Tchter
Seit im Vorjahr bekannt wurde, dass Bush den hippen Musikplayer im Juni als Geburtstagsgeschenk von seinen Tchtern Barbara und Jenna bekommen hatte, beschftigt normalsterbliche iPod-Fans quer durch alle politischen Lager eine Frage: Wie schaut die Playlist des US-Prsidenten aus?
Die "New York Times" ("NYT") enthllt jetzt, was der US-Prsident tatschlich hrt, wenn er mit den charakteristischen weien Stpseln im Ohr durch die Gegend rund um seine Ranch in Texas radelt: vor allem Country und populren Mainstream-Rock.
"ber-patriotische Playlist"
Die Satire-Website Whitehouse.org spekulierte in ihrer Sektion "White House for Kids - total 'kewle' Sachen fr die patriotisch orientierte Jugend" schon seit lngerem ber Bushs Musikgeschmack.
Unter dem Titel "Checkt seine rockende, neue, ber-patriotische Playlist fr 2005" sind etwa "We Are The Champions" von Queen, "Killing an Arab" von The Cure und eine ganze Reihe von Songs aufgelistet, die auf Bushs Party-Vergangenheit abzielen: "I Drink Alone" von George Thorogood, "Tequila Sunrise" von den Eagles und "Cocaine" von Eric Clapton.
Country und Mainstream-Rock
Im echten Leben hrt Bush bevorzugt traditionellen Country von George Jones, Alan Jackson und Kenny Chesney.
Auerdem befinden sich auf dem "First iPod" einige Hits von Van Morrison, dessen "Brown Eyed Girl" einer von Bushs Lieblingssongs sein soll, und die Sporthymne "Centerfield" von John Fogerty, die bei Spielen der Texas Rangers gespielt wurde, als Bush Besitzer des Baseball-Teams war.
Die prsidiale Tauschbrse
Neben seinen eigenen Favoriten tauscht der US-Prsident auch Songs. Laut "NYT" hat er sich einen vielseitigen Musikmix vom iPod seines Biker-Kumpels (und leitenden Medienstrategen im Wahlkampf 2004) Mark McKinnon heruntergeladen.
Darunter sind der Joni-Mitchell-Klassiker "(You're So Square) Baby, I Don't Care" und "My Sharona" von The Knack - eine erotisch "suggestive, wenn nicht sogar unverhohlen schmutzige" Nummer, zitiert die Zeitung den "Rolling Stone"-Musikredakteur Joe Levy.
"Mag Knstler, die ihn nicht mgen"
"Es ist sehr interessant, dass der Prsident Knstler mag, die ihn nicht mgen", so Levy weiter. Gemeint ist damit unter anderen Ex-Creedence-Clearwater-Revival-Snger Fogerty, der im letzten Wahlkampf einer der Stars der Anti-Bush-Tournee "Vote for Change" war.
Bushs Medienstratege McKinnon hlt solche Analysen fr bertrieben. Egal wer Prsident sei, "wenn er seine Musikauswahl nur auf Musiker beschrnken wrde, die frs Establishment sind, wre das eine ziemlich dnne Kollektion".
Typischer Babyboomer
Levy attestiert dem Prsidenten, er habe einen fr die Babyboomer-Generation typischen Musikgeschmack; seine iPod-Sammlung bestehe aus "vielen groartigen Knstlern aus den 60ern und 70ern und einigen moderneren Knstlern, die wie groartige Knstler aus den 60ern und 70ern klingen wollen".
Der Musikjournalist hlt Bush allerdings zugute, dass er es ernst meine mit seiner Liebe zur Country-Musik - und deshalb keinen lockeren Mainstream-Country, sondern ernst zu nehmende Musiker mit ernst zu nehmenden Themen hre.
Die Liebe und der Alkohol
Levys Beispiel: "George Jones ist der grte lebende Country-Snger - und ein rekonvaleszenter Alkoholiker, der oft ber Herzensbrche und das Trinken singt."
Dass diese Musikauswahl besondere Grnde habe, sieht McKinnon nicht. Die prsidiale Playlist sei nur eine Playlist, nichts weiter: "Niemand sollte die Songauswahl psychoanalysieren. Es ist Musik zum ber-den-nchsten-Hgel-Fahren."
Alles legal
"Poweruser" ist Bush allerdings keiner: Er hat nur 250 Songs auf seinem Musikplayer gespeichert, obwohl auf der eingebauten Festplatte ein Vielfaches davon Platz htte.
Auerdem kmmert sich der US-Prsident nicht persnlich um seine Musiksammlung. Das ist Aufgabe seines persnlichen Assistenten Blake Gottesman, der, so berichtet die "NYT", einzelne Songs und ganze Alben aus dem Internet herunterldt - natrlich ganz legal aus Apples virtuellem Musikkaufhaus iTunes.
Links:
New York Times
Weies Haus
Whitehouse.org
IPod